Daniel Spoerri
Biografie
Geboren 1930 als Daniel Isaac Feinstein in Galati/Rumänien
1942 Flucht mit der Mutter und fünf Geschwistern nach Zürich, nachdem sein Vater im Sommer 1941 in ein Vernichtungslager der Nationalsozialisten verschleppt und dort ermordet wurde. Die Familie nimmt in der Schweiz den Mädchennamen, Spoerri, der Mutter an.
1949 Ausbildung an der Theatertanzschule Zürich
1949 Ausbildung an der Theatertanzschule Zürich
1952 Stipendium für ein Ballettstudium in Paris
1954-57 Erster Tänzer am Berner Stadttheater. Beginn der Freundschaft mit Dieter Roth, Bernhard Luginbühl, Claus Bremer, André Thomkins und Meret Oppenheim
1956 Inszenierung in Bern von Picassos „Wie man Wünsche am Schwanz packt"
1958-59 Lernt Pol Bury, Jesus-Rafael Soto, Marcel Duchamp, Man Ray und Robert Filliou kennen
1960 Mitunterzeichner des Manifests des "Nouveau Réalisme". Erste Fallenbilder
1968 Eröffnung der "Eat Art Galerie" über dem Restaurant Spoerri, Düsseldorf
1971-72 Retrospektiven in Amsterdam und Zürich
1983-89 Professur an der Kunstakademie München.
1987 Gastdozent an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien
1990-91 Retrospektiven in Paris, Antibes, Wien, München, Solothurn.
1993 Der französische Staat verleiht Spoerri den "Grand Prix National de la Sculpture"
2001 Retrospektive im Museum Tinguely, Basel
2013 Auszeichnung vom franz. Kulturministerium "Commandeur de l’ordre des Arts et des Lettres"
2015 Teilnahme an der Weltausstellung Expo, Mailand
2016 Lovis Corinth Preis, Regensburg
2019 Symposium "Topographies de Daniel Spoerri: l’artiste en ses réseaux" im Deutschen Forum für Kunstgeschichte, Paris
Lebt und arbeitet in Wien/Österreich
Spoerri ist einer der bedeutendsten Vertreter der Objektkunst und gilt als Begründer der "Eat Art". Er wurde vor allem durch seine "Fallenbilder" ("tableaux pièges") bekannt. Diese auf Tischplatten festgeklebten Überreste von Mahlzeiten sind das Markenzeichen des Künstlers. Als Spoerri 1960 Metallteile für seinen Künstlerfreund Jean Tinguely sammelte, kam ihm die Idee, die Gegenstände auf eine feste Unterlage zu kleben und diese dann vertikal zu kippen. Es war die Geburt der "tableaux-pièges", die im Prinzip die Reste eines Essens als Reliefs verewigen – in manchen Bildern sind es Hunderte von Tischutensilien. Das Verändern von Wahrnehmungs- und Realitätsebenen sind ein wichtiger Aspekt in seinem künstlerischen Schaffen. Dazu gehört auch die Verfremdung von Speisen. Dazu gehört für ihn ganz selbstverständlich das Hinterfragen von Essgewohnheiten, Sinneswahrnehmungen und Traditionen. Mit dem "Restaurant Spoerri" und der dazu gehörigen "Eat Art Galerie", die er 1968 in Düsseldorf eröffnete, wurde der Künstler zum Begründer der "Eat Art". Seine Kunst umfasst Objektkunst und Prozess-Kunst, denn der aufgeklebte Moment ist nur ein Aspekt eines Gesamtzyklus, zu dem Leben und Tod, Verwesung und Wiedergeburt gehören.
Spoerri ist einer der bedeutendsten Vertreter der Objektkunst und gilt als Begründer der "Eat Art". Er wurde vor allem durch seine "Fallenbilder" ("tableaux pièges") bekannt. Diese auf Tischplatten festgeklebten Überreste von Mahlzeiten sind das Markenzeichen des Künstlers. Als Spoerri 1960 Metallteile für seinen Künstlerfreund Jean Tinguely sammelte, kam ihm die Idee, die Gegenstände auf eine feste Unterlage zu kleben und diese dann vertikal zu kippen. Es war die Geburt der "tableaux-pièges", die im Prinzip die Reste eines Essens als Reliefs verewigen – in manchen Bildern sind es Hunderte von Tischutensilien. Das Verändern von Wahrnehmungs- und Realitätsebenen sind ein wichtiger Aspekt in seinem künstlerischen Schaffen. Dazu gehört auch die Verfremdung von Speisen. Dazu gehört für ihn ganz selbstverständlich das Hinterfragen von Essgewohnheiten, Sinneswahrnehmungen und Traditionen. Mit dem "Restaurant Spoerri" und der dazu gehörigen "Eat Art Galerie", die er 1968 in Düsseldorf eröffnete, wurde der Künstler zum Begründer der "Eat Art". Seine Kunst umfasst Objektkunst und Prozess-Kunst, denn der aufgeklebte Moment ist nur ein Aspekt eines Gesamtzyklus, zu dem Leben und Tod, Verwesung und Wiedergeburt gehören.