László Lakner. Bilder, Skulpturen, Zeichnungen
24. November 2018 bis 5. Januar 2019 ⟶ Corneliusstraße
Sprache ist für László Lakner Material für seine Arbeit. Ihre sinnlich greifbaren Formen, die Schrift wie auch der Laut, werden in vielschichtigen Verhältnissen zwischen Malerei und Text, Bild und Schrift, Mitteilung und Verständigung dargestellt. Lakner arbeitet historisch. Materielle Hinterlassenschaften der Geschichte werden Anlass zu Bildern. Hierbei kommen nicht die großen Ereignisse zum Tragen, sondern Spuren werden gesucht, ausgewählt oder imaginiert, die abseits der Geschichtsschreibung stehen. Briefe, Manuskripte, Randnotizen und ähnliche Marginalien bilden durch ihren visuell formalen Reiz der Handschrift ersten Anlaß zu einem Gemälde. Indem Lakner das Schriftbild in ein Schrift-Bild überführt, skizziert er Porträtzüge einer Person. Das Interesse des Künstlers entzündet sich dabei immer an dem, was an den gesammelten Vorlagen an Persönlich-Unverwechselbarem haftet. Die aus der Schrift, der Notiz, der Gedichtcollage, besonders aber dem korrigierten Text hervorschimmernde Persönlichkeit eines bekannten Literaten, die Merkmale von Unverwechselbarkeit und Individualität reizen Lakner, sich das Urbild als Vorlage anzueignen. Sprachliche und visuelle Mitteilung ergänzen sich, verschmelzen miteinander und formulieren eine Komplexion der verschiedenen historischen Perspektiven und Bezüge. (Text: Dirk Teuber)