Galerie

Georg Nothelfer

Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen

28. April bis 9. Juni 2018 ⟶ Corneliusstraße

Ausstellungsansicht
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Ausstellungsansicht
Mit leichtem Grün 1995, Mischtechnik/Leinwand, 210 x 290 cm
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Mit leichtem Grün 1995, Mischtechnik/Leinwand, 210 x 290 cm
Ausstellungsansicht
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
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Rote Dominanz 1988, Mischtechnik/Leinwand, 180 x 240 cm (VERKAUFT)
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Rote Dominanz 1988, Mischtechnik/Leinwand, 180 x 240 cm (VERKAUFT)
Ausstellungsansicht
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Ausstellungsansicht
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Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Ausstellungsansicht
O.T. 1969, Mischtechnik/Papier, 70 x 50 cm
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
O.T. 1969, Mischtechnik/Papier, 70 x 50 cm
O.T., 1961, Öl/Leinwand, 86 x 123 cm (VERKAUFT) 
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
O.T., 1961, Öl/Leinwand, 86 x 123 cm (VERKAUFT) 
Teilansicht der Ausstellung
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Teilansicht der Ausstellung
Versprengtes Blau, 1992, Kunstharzdispersion/Collage/Leinwand, 180 x 170 cm (VERKAUFT)
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Versprengtes Blau, 1992, Kunstharzdispersion/Collage/Leinwand, 180 x 170 cm (VERKAUFT)
Konstruktionsrhythmus, 1953, ÖL/Leinwand, 130 x 88 cm (VERKAUFT)
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Konstruktionsrhythmus, 1953, ÖL/Leinwand, 130 x 88 cm (VERKAUFT)
O.T., 1952, Kreide/Papier, 62 x 48 cm
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
O.T., 1952, Kreide/Papier, 62 x 48 cm
Ausstellungsansicht
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Ausstellungsansicht
Für M, 1961, Mischtechnik/Leinwand, 132 x 190 cm
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Für M, 1961, Mischtechnik/Leinwand, 132 x 190 cm
To whom it may concern, 1965-67, Mischtechnik/Collage/Leinwand, 353 x 150 cm
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
To whom it may concern, 1965-67, Mischtechnik/Collage/Leinwand, 353 x 150 cm
Teilansicht der Ausstellung
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Teilansicht der Ausstellung
Mit rotem Zentrum,1986, Mischtechnik/Leinwand, 180 x 220 cm
Fred Thieler. Bilder, Zeichnungen, Gouachen
Mit rotem Zentrum,1986, Mischtechnik/Leinwand, 180 x 220 cm
Fred Thieler wird allgemein als Maler des Informel bezeichnet, wenn man aber seine weitere Entwicklung verfolgt, muss man feststellen, dass er recht häufig seine Arbeitsweise änderte. Etwa seit 1954 experimentiert Thieler mit dem Spachtel und mit Farben die ein sehr schnelles Arbeiten erfordern, da spätere Korrekturen schwierig sind. Andrea Firmenich von der Kunsthalle Emden beschreibt das treffend: „Eine splittrig-kristalline Kleinteiligkeit wie tausendfach zersprungenes Glas breitet sich auf dem Malgrund aus.“ Man kann diese Arbeitsweise auch als Tachismus bezeichnen, eine Arbeit an kleinen Flecken, was das an sich französische Wort aussagt. Erst im Lauf der Jahre wird er geschmeidiger, mehr der Richtung des Informel folgend, deutlich erkennbar in Arbeiten ab 1959, also in seiner Berliner Zeit. Im Jahr 1962 erfolgt dann ein grundlegender Wandel. Er malt ein fast 2 mal 4 Meter großes Bild mit dem programmatischen Titel „Mutabor“, was „ich werde verändert“ bedeutet. Der kleinteilige Farbauftrag wird durch große zusammenhängende Farbflächen ersetzt. Dieses Bild, eine Inkunabel für das weitere Werk von Fred Thieler, ist der große Stolz der Berlinischen Galerie, die über 20 seiner Werke ihr Eigen nennt. Gleichzeitig verändert der Maler seine Farbpalette, er benutzt von nun an hauptsächlich die Farbe Blau, so dass man im Lauf der Jahre sprichwörtlich vom „Thieler-Blau“ spricht, daneben Rot und seltener als Akzentsetzung Schwarz und Weiß, allenfalls noch sparsam Gelb. Mit dem Ende der sechziger Jahre erreicht Fred Thieler eine Meisterschaft durch eine Methode, die uns zwingt, ihn vom Titel des Malers des Informel allein zu lösen. Denn eigentlich ist er von da an ein Meister des „Action Painting“. Vergleichbar mit Jackson Pollock, dem Amerikaner, und Kazuo Shiraga, dem Japaner, arbeitet Thieler in voller Aktion an auf dem Boden ausgebreiteten Leinwänden, mit denen er – wie er sagt – einen „Dialog“, ein Zwiegespräch führt. Er schüttet eine stark verdünnte Farbe auf, lässt sie „antworten“, antwortet seinerseits durch erneutes Gießen und so fort. „Mir diktiert das Bild eigentlich den Vorgang des Malens“ sagt er. Aktion und Reaktion beschäftigen ihn Nacht für Nacht. Denn er hält sich an fest bestimmte Zeiten, jede Nacht von 21 Uhr abends bis morgens um 2 arbeitet er allein und abgeschirmt in einer aufgelassenen Anstaltskirche. In den 80er und 90er Jahren hat der Maler seine größte Meisterschaft erreicht, nun strömt die Farbe in ungebrochenem Fluss, in leuchtendem Rot, in kraftvollem Blau, erhöht durch Weiß oder dämonisiert durch Schwarz. Tachismus, Informel, Action Painting, Thieler selbst nannte diese Bezeichnungen nützlich für Kritiker oder Sammler, er selbst meinte jedoch, er arbeite nicht nach solchen Schemata, er versuche immer, sein Inneres zum Ausdruck zu bringen, sein „Selbst“. Gern nahm er für sich die Bezeichnung „Einzelner“ in Anspruch, so wie auch Munch. Fred Thieler ist in den Jahren der Nachkriegszeit ein großer Einzelner in Deutschland gewesen, dem es gelang, in allen Museen präsent zu sein, der Kirchen und öffentliche Gebäude künstlerisch schmückte und der in hohem Alter ein grandioses Deckenbild im Residenztheater in München schuf. (Text: Hartmut Ackermeier)
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