Groupshow. All I Think About Is You
30. April bis 26. Juni 2021 ⟶ Galerie & Showroom
Eine Ausstellung in Kooperation mit KUNSTSAELE Berlin, kuratiert von Michael Müller
BESUCHE SIND OHNE TEST UND TERMIN MÖGLICH!
Opening hours:
Thu-Fri 12 - 20 h
Sat 12 - 18 h
and by appointment
"All I Think About Is You" beschäftigt sich, auf assoziative Weise, mit den verschiedenen Schwerpunkten des Informellen. Dabei treffen für die Strömung wegweisende Künstler wie K.O. Götz, Fred Thieler und Henri Michaux auf jüngere zeitgenössische Positionen wie Mahdad Alizadeh, dessen zwischen Figuration und Abstraktion oszillierenden Tonskulpturen ein eigener Ausstellungsraum gewidmet ist. Gemein ist den gezeigten Werken eine intuitive, abstrakte Formsprache, die gesellschaftliche Normvorstellungen und Paradigmen strenger Rationalität in Frage stellt.
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Opening hours:
Thu-Fri 12 - 20 h
Sat 12 - 18 h
and by appointment
"All I Think About Is You" beschäftigt sich, auf assoziative Weise, mit den verschiedenen Schwerpunkten des Informellen. Dabei treffen für die Strömung wegweisende Künstler wie K.O. Götz, Fred Thieler und Henri Michaux auf jüngere zeitgenössische Positionen wie Mahdad Alizadeh, dessen zwischen Figuration und Abstraktion oszillierenden Tonskulpturen ein eigener Ausstellungsraum gewidmet ist. Gemein ist den gezeigten Werken eine intuitive, abstrakte Formsprache, die gesellschaftliche Normvorstellungen und Paradigmen strenger Rationalität in Frage stellt.
Für Künstler und Kurator Michael Müller gleicht die Auseinandersetzung mit Werken des Informel einem privaten Gespräch mit der Autorin oder dem Autor, “das Denken und Fühlen vereint”. Geprägt von der Kultur der Nachkriegsjahre suchten die Informellen in den 40er und 50er Jahren nach abstrakten Formen, die ein Abbilden tiefenpsychologischer Vorgänge erlaubten. Dass eine derartige Bildfindung die Kunst bis heute umtreibt, zeigen in der Ausstellung unter anderem jüngere Werke von Künstlern wie André Butzer und Bernard Piffaretti.
Ein Augenmerk liegt dabei auf dem Moment, in dem universelle Urbilder aus der Abstraktion hervortreten. Da sind die Köpfe, die sich unter anderem in Emil Schumachers zerkratzten Farbschichten und Arnulf Rainers Radierungen abzeichnen; da ist das Totem, das einem sowohl in Habib Farajabadis Holzskulptur als auch in der aus gefundenen Objekten wie Haaren und Kleidungsstücken gefertigten Skulptur des Künstlerinnenduos KAYA begegnet.
Ein weiteres zentrales Motiv der Ausstellung ist die Schrift – ein Medium, dem sich die vertretenen Künstlerinnen und Künstler statt auf semiotischer vielmehr auf formeller Ebene annähern. Frustriert von den Grenzen der Sprache verlieh der Schriftsteller und Künstler Henri Michaux seiner Innenwelt mit tachistischen Tuschezeichnungen Ausdruck. Seine für das Informel wegweisenden Arbeiten treten in Dialog mit Künstlerinnen und Künstlern, die am Rande der Lesbarkeit mit der Affordanz des geschriebenen Wortes spielen. Friederike Feldmanns großformatige geschwungene Linien wollen als Schrift entziffert werden, obwohl sie Buchstaben entbehren; Travis Jeppesen löst in seinen Zeichnungen graduell die Elemente des lateinischen Alphabets auf.
Das gedruckte Wort wird in den Arbeiten der Künstlerin Jenny Michel zum Material. Mithilfe von Klebestreifen löst sie Buchstaben aus Enzyklopädien heraus, verarbeitet sie zu Skulpturen weiter oder verwebt sie in ihren Bildcollagen mit anderen Materialien. Unbeständig schwebend werden die lexikalischen Definitionen ihrer Autorität beraubt.
Einen kreativen Umgang mit formellen Normen finden Arbeiten wie Dieter Appelts Partituren, die sich über die strikte Form des Notenblatts hinwegsetzen, und Karin Sanders "Mailed Painting", die den bürokratischen Akt der Markierung zum malerischen Gestus umdichten.
Am zweiten Standort der Ausstellung, dem Showroom Galerie Georg Nothelfer in Charlottenburg, führt Nadine Fecht die Subversion klassifizierender Materialien mit "surplus" raumgreifend weiter. Ihr Nexus aus im Stadtraum aufgesammelten Preisschildern trifft auf eine Bodeninstallation von Madeleine Dietz, die lockeren Erdboden mit einem leuchtenden Rechteck strukturiert. Mit minimalen Gesten führt die Künstlerin die hochsymbolischen Substanzen Erde und Licht zusammen und stößt so einen Austausch über Vergänglichkeit und Transzendenz an. (Text: Donna Schons)
Mahdad Alizadeh, Dieter Appelt, Michael Buthe, André Butzer, Angela de la Cruz, Annabel Daou, Damien Daufresne, Madeleine Dietz, Paula Doepfner, Habib Farajabadi, Nadine Fecht, Friederike Feldmann, K.O. Götz, Gerhard Hoehme, Channa Horwitz, Rolf Iseli, Travis Jeppesen, Tony Just, KAYA (Kerstin Brätsch & Debo Eilers), Dargelos Kersten, Idris Khan, László Lakner, Philip Loersch, Britta Lumer, Walter Menne, Armando Mesías, Henri Michaux, Jenny Michel, Robert Motherwell, Michael Müller, Bernard Piffaretti, Arnulf Rainer, Renaud Regnery, Karin Sander, Thomas Scheibitz, Emil Schumacher, Richard Serra, Walter Stöhrer, Fred Thieler
Mit freundlicher Unterstützung von…
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