In der Zeit des Biedermeier lässt sich Hermann von Helmholtz einen ersten elektrisch angeregten additiven Synthesizer nach seinen Entwürfen bauen. Dieser fundiert nicht nur seine Theorie, die die akustisch physikalisch-mathematischen Voraussetzungen für die elektronische Musikproduktion bis in die Gegenwart schafft, sondern nimmt darüber hinaus – so Sonntag – den Sound der Pioniere der Elektronischen Musik vorweg: Karlheinz Stockhausens Sinus-Ton-Gemisch-nachhallende Studie 2 mit ihren technischen Wurzeln im Rundfunk und den Forschungen zur synthetischen Spracherzeugung noch vor den Analog-Synthie-Klangflächen der Floyds und Tangerine Dream oder den elektronischen Beats and Sequences von Kraftwerk.
2001: „It is true, though, that in the days when I constructed my first aluminum computer apparatus, I did so with an aesthetic intention, since its output was music rather than the analog and digital chip sort of thing“ und mehr noch formt Friedrich Kittlers DIY-Praxis den Sound seiner Informationsmaterialistischen Medientheorie.
Der Versuch ist es, Teile des delirant erscheinenden Lötwerks Kittlers mit dem klingenden Reenactment des Helmholz´schen physiologischen Labors kurz zu schließen.
uoaei -HELMHOLTZ VOOCAAL: KITTLERS FORMANT – eine Soundinstallation und zugleich der Nachklang und die apparativen Spuren einer diskursiven Verschaltung zentraler Theorie-Motive aus Hermann von Helmholtz´ Lehre von den Tonempfindungen (1862) und aus Aufschreibesysteme 1800/1900 Friedrich Kittlers (1986) ausgehend von ihren experimental apparativen wie klingenden Evidenzen.
In Kooperation mit dem der Galerie Georg Nothelfer, N-solab, der Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik und der Friedrich-Kittler-Gesellschaft
Eröffnung im TA T: Donnerstag,12. September 18 - 23 Uhr Öffnungszeiten im TA T: 13. und 14. September 14 - 18 Uhr Ausstellung im Tieranatomischen Theater (TA T) Im Anatomie- und Hörsaal des TA T Humboldt-Universität zu Berlin Campus Nord Haus 3 Philips. 13 10115 Berlin